Der Termin wurde auf den 31.3.20 berechnet. Doch auch mein zweites Wunder liess noch auf sich warten. Der Kontrolltermin am 31.3. verlief gut.
Zum Glück war alles noch in bester Ordnung!
Beim zweiten Kontrolltermin am 6.4.20 haben wir die Einleitung geplant für in der Nacht vom 7. auf den 8. April; doch da wollte unser kleiner Mann nicht mitmachen. Lieber wollte er doch von alleine kommen. In der Nacht begannen die ersten Wehen. Am Morgen um etwa 06:00 Uhr stand ich auf, weil die Wehen langsam stärker wurden, aber sie waren noch sehr unregelmässig. Dreimal rief ich im Spital an, bis wir dann nach 10:00 Uhr losfuhren. Zum Glück wohnen wir nur 3 Autominuten vom Spital.
Die Wehen wurden intensiver und kamen jetzt etwa alle paar Minuten, ich konnte mich jedenfalls nicht mehr lange erholen dazwischen. Mein Mann begleitete mich mir zuliebe, er ist von einer anderen Kultur und kennt das sonst eigentlich nicht, dass der Mann mit in den Gebärsaal geht. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass er trotzdem mitkam. Jedoch fühlte er sich nach paar Minuten schon nicht mehr wohl, weshalb ich ihn nach draussen schickte. Ich hatte zum Glück eine super tolle Hebamme, die mir beistand!
Ich war auf dem Bett. Was mich schon bei der ersten Geburt meiner Tochter am meisten störte war dieses ständige Geräusch des Herztones und der eng geschnallte Gürtel dazu. Während den Wehen spannte sich der ganze Körper immer ganz an, Hochleistungssport mal 10! Dazwischen war ich wie weggetreten… Ich bekam einen kalten Waschlappen um mir die heisse Stirn abzukühlen, von da an hatte ich diesen Lappen immer fest in der Hand.
Die Hebamme sprach die ganze Zeit ganz sanft zu mir und lobte mich, wie gut ich das mache! Sie beruhigte mich sehr! Als ich ein Schmerzmittel wollte fragte sie mich, ob es nicht ohne gehen würde? Sie sagte: „Wissen Sie was ich denke? Sie schaffen das, wie bei der ersten Geburt! Sie sind eine starke Frau!“ Diese Worte gaben mir Kraft und Mut, an mich und meinen Körper zu glauben! Ich bin dieser Hebamme so dankbar! Dieses Gefühl danach, alles alleine geschafft zu haben, war wundervoll! Manchmal dachte ich wieder es geht nicht mehr, ich wollte einfach nur noch dass es vorbei ist!
Sie gaben mir dann zusätzlich Wehenmittel, weil meine Wehen immer zu kurz und schwach waren um genügend lange pressen zu können. Die Ärztinnen kamen dazu und schauten nochmals per Ultraschall wie das Baby liegt, und tatsächlich, sie sahen, dass es ein Sterngucker ist; das heisst er schaute mit dem Gesicht nach oben. Diese Position macht es in der letzten Austreibungsphase eben etwas „knorziger“! Als ich schon fast weinen wollte vor lauter Erschöpfung, gaben mir die Ärztinnen und die Hebamme noch einmal Kraft und ich musste meine Füsse gegen die Hüften der Ärztinnen drücken und bei jeder Wehe nochmals mit letzter Kraft so fest pressen wie ich konnte! Unglaublich was der Körper einer Frau im Stande ist zu leisten!
Und dann war es endlich soweit, der kleine Mann schlüpfte raus, dieses Gefühl ist unglaublich, wenn du weisst, du hasst es geschafft! Und dann, als mir die Hebamme das kleine Wunder auf die Brust legte, unbeschreiblich! Nun war er endlich hier, unser Zubair! Und die Familie ist komplett!