Leidest du an ständiger Müdigkeit in deiner Schwangerschaft? Dann ein kleiner Trost: Du bist nicht alleine. Müdigkeit und Erschöpfung sind typische Begleiterscheinungen, die in einer Schwangerschaft auftreten.
Aber keine Sorge: Ganz hilflos bist du deinem müden Körper nicht ausgeliefert. Du kannst einiges tun, um dich wieder besser zu fühlen. Und dabei reden wir nicht nur vom schönen Ausschlafen 🙂
Wer ist schuld? Na, die Hormone!
Schlaf, für das Kindlein, schlaf
Andere mögliche Ursachen der Müdigkeit
Trimester Unterschiede: Wann die Schwangerschaftsmüdigkeit auftritt
Tipps: Was du gegen die Müdigkeit tun kannst
Wegen extremer Müdigkeit auf der Arbeit krankschreiben lassen?
Ist Müdigkeit in der Schwangerschaft ein Hinweis, ob es Junge oder Mädchen wird?
Und niemanden sollte es verwundern, dass die Schuld an der Müdigkeit in der Schwangerschaft mal wieder die guten, alten Hormone tragen.
Dein Körper vollbringt grosse Anstrengungen, damit dein Baby sich gut versorgt entwickeln kann. Nicht nur das erhöhte Blutvolumen will befördert werden. Die starken Wachstumsschübe des Babys benötigen Nährstoffe und viel Energie. Auch der Sauerstoffbedarf ist erhöht. Das macht müde und schlapp.
Gerade in den ersten Wochen der Schwangerschaft solltest du deshalb der Müdigkeit nachgeben und genug schlafen, damit dein Körper seine Energie dem Baby schenken kann.
Gerade zu Beginn der Schwangerschaft kann dich häufig die Müdigkeit übermannen und du fragst dich, wieso du so viel schläfst.
Wenn du schwanger bist, leistet dein Körper wahre Höchstleistungen. Achte darum auf ausreichend Bewegung und genügend Nährstoffe durch gesundes Essen.
Auch auf Rauchen und Alkohol solltest du verzichten. Giftstoffe gelangen durch die Plazenta und die Nabelschnur auch zu deinem Baby. Schütze darum dein Kind und fördere seine gesunde Entwicklung.
Sport und Bewegung sind in der Schwangerschaft sehr wichtig. Du solltest es aber nicht übertreiben. (mehr lesen)
Nicht immer solltest du die Müdigkeit in der Schwangerschaft einfach so hinnehmen. Insbesondere wenn sie zu extrem wird oder andere negative Begleiterscheinungen mit ihr auftreten, ist möglicherweise eine ärztliche Abklärung nötig.
Andere Ursachen der Müdigkeit können sein:
Treten neben der Müdigkeit auch noch andere Symptome wie Blässe, plötzliches Frieren, kalte Hände, Konzentrations- oder Schlafsstörungen auf? Dann könnte die Ursache für den Energiemangel ein zu tiefer Eisenspiegel im Blut sein.
Dein Frauenarzt sollte deinen Ferritin-Wert im Blut bestimmen. Ein zu tiefer Wert ist eine Indikation für einen Eisenmangel. In der Schwangerschaft benötigst du das Doppelte an Eisen und solltest deshalb auf eine zusätzliche Zufuhr von Eisen-Präparaten achten.
Im Normalfall sinkt der Blutzuckerspiegel in der Schwangerschaft, was ebenfalls Müdigkeit verursachen kann.
Im Fall einer Schwangerschaftsdiabetes ist der Blutzuckerspiegel aber zu hoch. Ein Hinweis auf die Diabetes kann eine auftretende Müdigkeit nach dem Essen sein. Wenn dazu noch ständiger Durst und allgemeine Schwäche auftreten ist unbedingt eine Abklärung beim Arzt nötig.
Nicht nur ein zu wenig an Eisen kann Müdigkeit verursachen. Auch andere wichtige Nährstoffe wie Vitamin C, D, B12 und auch Folsäure sind wichtige Energielieferanten für den Körper – und für das Baby.
Wenn du dich ungesund ernährst, kann die Müdigkeit auf fehlende Nährstoffe zurückzuführen sein. Doch auch bei einer gesunden Ernährung kann eine zusätzliche Einnahme von Nährstoff-Präparaten sinnvoll sein – sprich dich mit deinem Arzt oder deiner Hebamme ab.
Wer sich wenig bewegt, dessen Körper schläft ein – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Mangel an Bewegung sorgt für einen schlechten Stoffwechsel, was wiederum zu Energiemangel, Kreislaufproblemen und Müdigkeit führt.
Deshalb ist der alte, weise Ratschlag bei Müdigkeit noch immer der beste: Viel Bewegung an der frischen Luft tut gut.
Im Laufe der Schwangerschaft ändern sich Belastung und Hormonhaushalt. Das bedeutet: Im Normalfall tritt die Müdigkeit nicht während der gesamten Schwangerschaft auf. Wohlgemerkt: Im Normalfall. Manche Frauen hingegen könnten 40 Wochen am Stück durchschlafen.
In der Regel dauert die Müdigkeit in der Schwangerschaft nur während des ersten Trimesters an. Weshalb sie aber auch länger auftreten kann, erklären wir dir im Folgenden:
Die Müdigkeit nimmt ab der 5. SSW stetig zu und erreicht dann zwischen der 10. und 12. SSW ihren Höhepunkt.
Die Erschöpfung in der Schwangerschaft wird wie gesagt häufig von Progesteron verursacht. Progesteron wird auch dann produziert, wenn keine Eizelle befruchtet wurde. Im weiblichen Zyklus bereitet das Gelbkörperhormon Progesteron den Körper auch auf eine mögliche Schwangerschaft vor.
Durch Progesteron verursachte Symptome treten also bereits sehr früh auf – ironischer selbst dann, wenn gar keine Schwangerschaft besteht.
Dann beginnt das zweite Trimester und du wirst – im Normalfall – wieder fitter.
Das zweite Trimester ist bei Schwangeren definitiv am beliebtesten – der Bauch ist noch nicht so gross, dass er das Leben schwer macht. Und Müdigkeit und Schwangerschaftsübelkeit lassen nach.
Sollte weiterhin eine extreme Müdigkeit bestehen, solltest du das unbedingt mit deinem Frauenarzt besprechen.
Kein Progesteron mehr und trotzdem müde? Manch eine schwangere Frau fragt sich, weshalb sie im 3. Trimester immer noch so müde ist. Falls kein Nährstoffmangel, der Blutzucker oder ein schlechter Stoffwechsel dahinterstecken, ist die Müdigkeit vielleicht einfach ein Signal deines Körpers, dass du es langsamer angehen solltest.
Wenn du Ruhe brauchst, solltest du sie dir nehmen.
Wenn du dir nun über die Ursachen im Klaren bist und weisst, wie lange die Müdigkeit noch andauert, bleibt noch eine Frage offen: Was kannst du gegen die Schwangerschaftsmüdigkeit tun?
Hier unsere 5 Tipps, was du gegen Müdigkeit in der Schwangerschaft tun kannst:
Wer müde ist, hat keine Lust aufzustehen und sich zu bewegen – schon klar. Doch du solltest dich ein wenig zu deinem Glück zwingen und dich zu mehr Bewegung motivieren. Das darf ruhig etwas sein, was dir Spass macht. Du musst nicht gleich zum Höchstleistungssportler werden.
Du wirst sehen: Wenn Sport und Bewegung zur Routine werden, fliegt die Müdigkeit dahin.
Wer zu viel Zucker, Weissmehl und andere ungesunde Lebensmittel zu sich nimmt, der macht bald schlapp. Der Zucker stiehlt deine Vitamine und deine Energie. Achte darum auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und eine gute Nährstoff-Ergänzung.
Manchmal kann Müdigkeit in der Schwangerschaft auch ein sprachloses Signal deines Körpers sein: Ruhe dich bitte aus. Darum solltest du insbesondere in der Schwangerschaft lernen auf deinen Körper zu hören und Überanstrengung und Stress vermeiden.
Der Mensch besteht zu 80 % aus Wasser. Wasser ist nötig, damit deine Blutzufuhr gut funktioniert – und durch diese wichtige Nährstoffe transportiert werden. Wer wenig trinkt, wird also müde. Gerade in der Schwangerschaft solltest du mindestens 3 Liter am Tag trinken, da dein Blutvolumen stark erhöht ist.
Und wenn alles nichts hilft, versuche deinen individuellen Schlafrhythmus herauszufinden. Manche Menschen sind ständig müde, weil sie zur falschen Zeit schlafen gehen und zur falschen Zeit aufstehen. Hör auf deine innere Uhr und versuche dich hinzulegen, wenn du müde wirst. Wenn du wegen der Arbeit zu früh aufstehen musst, kannst du versuchen den verlorenen Schlaf tagsüber nachzuholen.
Wenn die Müdigkeit zu Beginn der Schwangerschaft zu einem Leistungsabfall führt, solltest du mit deinem Vorgesetzten über deinen Zustand sprechen. Er sollte Verständnis dafür zeigen, dass du in den nächsten Wochen etwas weniger Antrieb zur Verfügung hast.
Eine Krankschreibung wegen Müdigkeit wird erst nötig, wenn dein Frauenarzt dahinter eine ernstzunehmende Ursache erkennt. Im Zweifel kannst du diese Sorgen mit ihm besprechen.
Müdigkeit kann auch ein Anzeichen einer Schwangerschaftsdepression oder eines Burnouts sein – falls das die Ursache ist, kann eine Krankschreibung wegen extremer Müdigkeit notwendig sein.
Wenn du bereits Kinder – oder ein Kind – hast und unter Müdigkeit in der Schwangerschaft leidest, heisst es leider: Augen zu und durch.
Oder eben nicht Augen zu, da es schwierig ist sich mit einem Kind bei Müdigkeit einfach schlafen zu legen.
Dir bleibt nichts übrig, als deinen Partner, Freunde oder Verwandte um etwas Hilfe zu bitten. So können sie deine Kinder hüten, während du dir deinen wohlverdienten Schlaf holst.
Und zu guter Letzt, noch eine nette Anekdote.
Ehe es Geschlechtserkennung durch Ultraschall gab, erfanden Menschen allerlei Ammenmärchen, um werdenden Eltern noch während der Schwangerschaft das Geschlecht zu verkünden.
Dass Müdigkeit ein Hinweis auf das Geschlecht geben kann, ist aber tatsächlich kein Humbug. Amerikanische Wissenschaftler haben festgestellt, dass Müdigkeit in der Schwangerschaft ein Hinweis darauf sein kann, dass es ein Mädchen wird.
Wie das? Weibliche Fötusse produzieren angeblich mehr pro-inflammatorische Zytokine beim Kontakt mit Bakterien. Das kann Entzündungsreaktionen beim Körper auslösen und – tatsächlich – zu mehr Müdigkeit führen.
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