Von einer stillen Geburt spricht man, wenn das Baby tot auf die Welt kommt.
Still – weil der Schrei des Babys aus bleibt. Eine solche Erfahrung ist sehr schmerzlich für Eltern. Warum sie aber auch heilsam sein kann, erklären wir in diesem Beitrag
Eine stille Geburt bedeutet, dass das Baby nach der 22. Schwangerschaftswoche tot auf die Welt kommt. In medizinischen Kreisen redet man auch von einer Totgeburt.
Diese Bezeichnung hat – zumindest in Deutschland – auch einige rechtliche Auswirkungen. Beispielsweise können die Eltern dem Kind noch einen Namen geben, der im Sterbebuch eingetragen wird.
Zudem erhältst du vom Standesamt eine Urkunde für dein Kind. Damit kannst du als Mutter Mutterschutz und sogar eine Hebamme nach der Totgeburt in Anspruch nehmen.
Auch eine Bestattung des Kindes ist möglich.
In 90% aller Fälle lässt sich per Ultraschall das Geschlecht des Babys zweifelsfrei erkennen.
Die meisten Irrtümer geschehen in Ultraschall-Untersuchungen vor der 19. Schwangerschaftswoche.
Ursachen einer Totgeburt können beispielsweise schwere Fehlbildungen beim Kind oder gesundheitliche Schäden der Mutter sein. Dazu gehören:
In vielen Fällen bleibt die Ursache der Fehlgeburt jedoch unklar.
Wenn der Arzt feststellt, dass das Baby keine Lebenszeichen mehr von sich gibt, muss er mit den Eltern besprechen, wie das tote Kind geboren werden soll.
In den meisten Fällen spricht der Arzt eine Empfehlung für eine natürliche Geburt aus und spricht sich gegen einen Kaiserschnitt aus. Der Grund dafür ist, dass es für die Eltern einfacher ist Abschied zu nehmen, wenn das Baby auf natürlichem Weg auf die Welt kommt. Auch werden bei der Mutter die natürlichen Hormone der Geburt ausgestossen, die ein heilender Balsam für diese schmerzliche Erfahrung sind.
Insbesondere, wenn das Baby in den ersten Minuten oder Stunden noch lebt, ist es für die Eltern sehr wertvoll sich gebührend von ihrem Baby zu verabschieden.
Wenn der Arzt die Todesursache feststellen möchte, kann eine Obduktion des Babys veranlasst werden. Häufig soll dabei auch das Risiko der Mutter für zukünftige Totgeburten ausgeschlossen werden.
In manchen Fällen findet auch eine Bestattung des toten Babys statt. Dies kann hilfreich für die Trauerverarbeitung sein.
Von 1000 geborenen Babys kommen 2,5 Babys in Deutschland tot auf die Welt – also 0,25% aller Babys.
Die Anzahl der Frauen, die sich vor einer Totgeburt fürchten, ist natürlich sehr viel höher. Die gute Nachricht ist also: Eine Totgeburt ist relativ selten und die Angst davor, sollte bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf also kein Grund zur Panik auslösen.
Das geliebte Kind zu verlieren, ist eine einschneidende Erfahrung und die Trauer der Eltern ist gross.
In solchen Fällen ist es wichtig, den Trauerprozess zuzulassen. Vielleicht helfen auch therapeutische Gespräche. Wichtig ist auch das soziale Netz, das einen in dieser Zeit unterstützt und die Trauer teilt.
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